Dialogforum Planen und Bauen
 

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Das Dialogforum Planen und Bauen bringt mit interessanten Themen an außergewöhnlichen Örtlichkeiten Dorstener Architekt_innen und Mitarbeiter_innen der Stadtverwaltung an einen Tisch. 

Der Dialog Planen und Bauen findet ein- bis zweimal jährlich statt. Es wird vom Baudezernat der Stadt Dorsten unter Leitung von Holger Lohse und den Vertretern der Architektenverbände Bund Deutscher Architekten (BDA), Herr Eckhard Frodermann und der Vereinigung freischaffender Architekten (VFA), Herr Ralf Badura und Herr Christian Schmidt, gemeinsam veranstaltet. Durch die Veranstaltungen führt die freiberufliche Moderatorin Frau Susanna Schönrock-Klenner. Das Forum greift die aktuellen überregionalen Themen auf, informiert regelmäßig über den Stand der kommunalen Planung und hat eine wichtige netzwerkstiftende Funktion. Interessierte Fachleute wenden sich bezüglich einer Teilnahme bitte an das Baudezernat (Kontakt rechts).

Ziele des Dialogforums Planen und Bauen

  • Austausch zwischen Architekten und Verwaltung zum besseren, gegenseitigen Verständnis
  • Informationsgewinn für beide Seiten durch Vorträge zu aktuellen Themen im Bereich Planen und Bauen
  • Vorstellung von Projekten der Stadt, die die Architektenschaft betreffen
  • Förderung der Baukultur in unserer Stadt

Vorgeschichte

Das Dialogforum Planen und Bauen hat eine Vorgeschichte: Auf Initiative eines Dorstener Architekten wurde 2001 der Versuch unternommen, einen Dialog zwischen den Dorstener Architekten und der Stadtverwaltung anzustoßen. Ähnliche Bestrebungen hatte es bereits zwischen 1988 und 1996 gegeben, stießen aber seinerzeit auf wenig Interesse.

Der zweite Versuch war erfolgreicher: Immerhin nahmen an den Treffen jeweils 25 bis 30 Architekten teil. Mit einer Kick-Off-Veranstaltung wurde im Frühjahr 2002 erstmals eingeladen. Ziel war es, Themenvorschläge zu sammeln und als Diskussionsthemen dann in Folgesitzungen zu diskutieren. Im September desselben Jahres stand das Thema "Dauer und Ablauf von Baugenehmigungsverfahren" auf der Tagesordnung.

Im Oktober 2005 wurde dann auf Anstoß der Initiative "Sag ja zu Dorsten“ der Dialog Planen und Bauen erneut vorgestellt. Dazu waren auch zwei neueingestellte Funktionsträger im technischen Dezernat eingeladen. Die neue Amtsleiterin im Bauordnungsamt, Ellen Langenkamp, referierte seinerzeit zur "Gütesiegelgemeinschaft Serviceversprechen Mittelstand“.

Ein Jahr später, im September 2006, folgte das Thema "demografische Entwicklung der Stadt Dorsten“ mit einem Vortrag von Dr. Wolf, Bezirksregierung Münster/ Planungsbehörde und im Februar 2007 traf man sich letztendlich zu den Themen "Neuregelung des § 6 BauO NRW“ - Referat Ellen Langenkamp - und "Novelle zum Baugesetzbuch“ mit dem Referenten Marc Lohmann, Leiter des Planungs- und Umweltamtes der Stadt Dorsten.

2016 hat der Bürgermeister Tobias Stockhoff die Revitalisierung des Dialogs angestoßen mit der Absicht,  Dorstener Architekten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung - insbesondere der an Bau- und Planung besonders beteiligten Ämter - an einen Tisch zu bringen. Dabei sollten Themen aus dem Arbeitsalltag aufgenommen und diskutiert werden, sodass sich Reibungsflächen durch den persönlichen Kontakt im Gespräch glätten und gleichzeitig Wissensdefizite auffüllen könnten. Damit beide Gruppen auf Augenhöhe miteinander - und nicht gegeneinander - kommunizieren können.

Dialogforum am 12.11.2022

Weiterentwicklung Wulfener Markt – Sommerschule „Stimmen und Steine“

Am 12. November 2022 trafen sich im Wulfener Gemeinschaftshaus nach langer Corona-Abstinenz wieder zahlreiche Architekt*Innen und Planer*Innen zum gemeinsamen Gedankenaustausch und um vielfältige Anregungen rund um den Wulfener Markt mitzunehmen.

Im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs zum Wulfener Markt stellte hierzu der Architekt Jonathan Schmalöer aus Dortmund in einer lebendigen Präsentation die Sommerschule „Stimmen und Steine“ vor, die im Sommer 2022 in Kooperation mit der Montessori-Schule aus Dorsten stattgefunden hat. Jonathan  Schmalöer ist ein junger Architekt mit dem Blick für zukünftige Themen, der zuletzt den „Förderpreis für Architektur und Städtebau“ in Dortmund erhielt. Gemeinsam mit den Jugendlichen der Schule wurden in den Sommerferien 2022 aus vorhandenen Materialien Upcycling-Objekte erstellt, um so dem alten Material ein neues Leben zu geben und dem alten Wulfener Markt letzte Ehren zu erweisen, aber auch um auf die Wichtigkeit der Mehrfachverwendungen in baulichem Bestand hinzuweisen. Schmalöer ist ein ökologisches und gesellschaftliches Bewusstsein wichtig, das sich gegen die Wegwerfmentalität wendet. Lebhaft und engagiert berichtete er über Materialkreisläufe, Bauen im Bestand und die Möglichkeiten, aus alten Baustoffen neue Möbel herzustellen. Mit der Initiative „Baukreisel“ aus Dortmund hat er sich gemeinsam mit Architekt_innen, Planer_innen und Studierenden der „Schönheit des Entwerfens mit vorhandenen Materialien verschrieben“ und stellt ökologische und transformatorische Aspekte des Bauens in den Mittelpunkt der Arbeit.

Im zweiten Teil des Dialogforums standen die Nominierungs- und Auswahlkriterien des Architektur- und Investoren-Wettbewerbs zur Vergabe der Neugestaltung des Wulfener Marktes im Mittelpunkt, die vom Baudezernenten Holger Lohse und seinem Team (Dagmar Stobbe und Angela van Hall) präsentiert und erläutert wurden. Am Vortag des Dialogforums, mithin am 11. November 2022, gekürt, konnten sich die Gäste des Dialogforums gemeinsam mit dem Dorstener Architekten Hans Schmidt-Domogalla über dessen Gewinn des städtebaulichen Wettbewerbs freuen. Mit der Planergruppe Oberhausen GmbH und dem Dorstener Investor T5 Immobilien GmbH möchte er nach dem Abriss der maroden Ladenzeile dem Wulfener Markt ein neues innovatives Gesicht mit Gewerbeflächen und Wohnbebauung, offenen Plätzen und Begegnungsmöglichkeiten geben.

Text: Susanna Schönrock-Klenner

Dialogforum am 07.11.2019

Umnutzung von stadtbildgebenden Sakralgebäuden

Ende Juni 2019 ist die Kath. Familienbildungsstätte FBS Dorsten-Marl in die herrlich umgestalteten Räumlichkeiten in der Beethovenstraße in Dorsten eingezogen und hat in der profanierten und umfangreich sanierten Johannes-Kirche der Dorstener Altstadtgemeinde St. Agatha eine neue Heimat gefunden, wo sie sich im neuen und modernen Gewand präsentiert.

So konnte die Herbsttagung des Dialogforums „Planen und Bauen“ am 7. November 2019 das Thema der Veranstaltung „Umnutzung von stadtbildgebenden Sakralgebäuden“ gleich mit einem beispielgebenden Gebäude verbinden und war zu Gast in diesen beeindruckenden Räumlichkeiten. Unter Leitung des Architekten Christian Kuckert aus Münster (Kuckert Architekten) verwandelte sich in einer Umbauzeit von fast zwei Jahren  die ehemals von Emil Steffann erbaute katholische Johannes-Kirche in die heutige moderne, lichtdurchflutete und trotzdem den Geist der Kirche bewahrende Familienbildungsstätte, die im Bereich der Kapelle auch weiterhin für Gottesdienste und Veranstaltungen der Gemeinde zur Verfügung steht.

Der Leiter der Einrichtung, Michael Oetterer, empfing die Gäste zu dieser ersten größeren Veranstaltung im Haus nach der Eröffnung herzlich und begleitete die fachkundigen Erläuterungen des Architekten Kuckert bei der Hausführung. Aufgrund der sehr guten Gebäudesubstanz der Kirche konnten große Teile erhalten werden, boten hinsichtlich des Turmumbaus jedoch bautechnische Herausforderungen, die hervorragend gelöst wurden.

Im Anschluss zeigte der Impulsvortrag des kommissarischen Leiters des Baureferats der Evangelischen Kirche von Westfalen, Roland Berner, „Weiterentwicklung und Transformation von Kirchengebäuden in der Ev. Kirche von Westfalen“ welche Chancen und Grenzen die Umnutzung sakraler Gebäude beinhaltet und lieferte in einem kenntnisreichen Vortrag zahlreiche Beispiele mit anschließender Fragerunde.

Abgerundet wurde die Veranstaltung mit den Ausführungen von Holger Lohse, Stadtbaurat der Stadt Dorsten, zur Bedeutung der partizipativen Planungsprozesse bei städtischen Projekten, beispielhaft an der Planung des Bürgerparks Maria Lindenhof in Dorsten.

Die Veranstaltung fand ihren Abschluss bei einem Get Together und mit einem regen Austausch der beteiligten Architekten und Planer.

Text: Susanna Schönrock-Klenner

Dialogforum vom 26.03.2019

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„Neue Landesbauordnung NRW – Bauen schneller, kostengünstiger, digitaler“

Unter diesem Motto fand die von Susanna Schönrock-Klenner moderierte Frühjahrstagung des Dorstener Dialogforums Architektur am 26. März 2019 in den historischen Räumen der Midlicher Mühle in Dorsten-Lembeck statt. Die Midlicher Mühle, vermutliche Erbauung um 1557, ist ein landschaftliches Kleinod und architektonische Rarität in der Herrlichkeit Lembeck.

Das Dialogforum Architektur der Stadt Dorsten findet halbjährlich an interessanten Orten in und um Dorsten statt und soll eine gemeinsames Verständnis und eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Architekten gewährleisten.

Als Referent zur Veranstaltung vom 26. März 2919 konnte Dr. Thomas Wilk, Abteilungsleiter „Bauen“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW, gewonnen werden, der in anschaulicher und nachvollziehbarer Form die Entstehung und Neugestaltung der neuen Landesbauordnung erläuterte, die zum 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist. Diese Landesbauordnung, die lediglich ein halbes Jahr Vorbereitungszeit hatte, hat zum Ziel, Bauen in NRW schneller, kostengünstiger und digitaler werden zu lassen und damit den Wohnungsbau zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Der Vortrag von Dr. Wilk veranschaulichte den ca. 50 anwesenden Architekt_innen in pragmatischer Art und Weise, wie vielfältig, kompliziert und rechtlich verwoben eine solche aktuelle Baurechtsmodernisierung ist und dass die aktuelle Fassung der neuen Landesbauordnung mit Fug und Recht „work in progress“ bedeutet und sicherlich im Verlauf der nächsten Zeit noch eine Vielzahl von Ergänzungen und Modifikationen erfahren wird. Hier empfahl Herr Dr. Wilk den Bauordnungsbehörden und Architekt_innen gemeinsam nach pragmatischen Vorgehensweisen zu suchen, um Bauverfahren den notwendigen Fortgang zu geben.

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Thomas Wilk erläuterten Bernd Gertdenken und Lisa Föcker vom Dorstener Bauordnungsamt wie diese theoretische neue Landesbauordnung im praktischen Alltag Anwendung findet, wie häufig aufgrund der noch nicht gesicherten Rechtsverordnungen hier gute und pragmatische Lösungen mit allen Beteiligten gesucht werden und wie mit einzelnen Sachverhalten umzugehen ist.

Der anschließende gemeinsame Netzwerkaustausch bei Bratwurst und alkoholfreiem Bier rundete den Abend ab und dürfte sicherlich bei allen Beteiligten das Interesse an der nächsten Veranstaltung am Donnerstag, den 7. November 2019, wecken.

Text: Susanna Schönrock-Klenner

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