Der Bürgerpark Maria Lindenhof
Aktuelle Informationen zum Verein „Bürgerpark Maria Lindenhof“ und zum Veranstaltungsprogramm gibt es im Internet auf der Seite www.buergerpark-maria-lindenhof.de
Die vielen Linden, die früher hier standen und eine 1887 durch einen Orden gegründete Heil- und Pflegeanstalt geben dem idyllisch gelegenen Stück Land den Namen „Maria Lindenhof“, der bis heute gebräuchlich ist (Mehr dazu auf https://www.lions-dorsten-hanse.de/gs-maria-lindenhof.php?back=projekt-geschichtsstationen.php). 1960 wurde das Gelände von der Stadt Dorsten erworben, um es städtebaulich zu nutzen. Neben verschiedenen Einrichtungen wurde hier auch ein großzügiger Freizeitpark angelegt und 1978 der Öffentlichkeit übergeben.
Mit dem Stadterneuerungsprogramm „Wir machen MITte“ eröffnete sich ab 2015 die Chance, dem in die Jahre gekommenen Freizeitpark neues Leben einzuhauchen. Zentral für die Wiederbelebung war der Prozess Stadtkrone in den Jahren 2016 bis 2018, bevor das Areal in den Jahren 2020 bis 2022 vollständig zum „Bürgerpark Maria Lindenhof“ saniert wurde.
Der alte Freizeitpark Maria Lindenhof war Mitte der 10er Jahre des 21. Jahrhunderts zu vollkommener Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Verlassen und vergessen das, was 40 Jahre zuvor als ambitionierte Natur- und Bewegungsoase auf einem innenstadtnahen Filetstück angelegt worden war.
Marion Taube, die bereits mit der niederländischen Künstlergruppe Het Observatorium 2015 den LippePolderPark als „Stadtpark für einen Sommer “ unweit Maria Lindenhofs auf einer Ackerfläche zwischen Lippe und Kanal mit großem überregionalen Erfolg initiiert und kuratiert hatte, entwickelte ab 2016 daraufhin eine umfassende Konzeption, die Maria Lindenhof als dauerhaften Stadtpark für die Bürger_innen Dorstens zurückerobern sollte. Der Kern ihrer Strategie: Neue bürgerschaftliche Teilhabe mitten in diesem hochattraktiven „Niemandsland“ mittels einer sinnlichen Wahrnehmungsoffensive anstiften.
„Stadtkrone“ nannte sie ihre als sinnstiftende Rückeroberung angelegte Bespielung des „vergessenen Landes“ durch raumgreifende Kunst- und Lichtinszenierungen ebenso wie durch zahlreiche partizipative kulturelle und sozioökonomische Szenarien in einem eigenen „Spielplan“. „Strahlen“ 2017 und „Funkeln“ 2018 ließen den ehemaligen Freizeitpark an ausgewählten Winternächten erstmalig nach 40 Jahren wieder in seiner Gänze aufleuchten. Eine konzertierte künstlerische Reanimation unter tatkräftiger Unterstützung von THW und Freiwilliger Feuerwehr, die die Potenz des Raumes endlich fühlbar „aufscheinen“ ließ und erst den Boden bereitete für eine nachhaltige Ahnung des innewohnenden Potentials in der Bürgerschaft wie in der Planung. „Glühen“ sollte die Trias 2019 abrunden.
Sabine Przystawik, Anja Bellendorf, Werner Springer und Gert Kreytenberg brachten ihre Zuwendung zu Ort und Idee im Beirat „Stadtkrone“ seit 2016 drei Jahre unermüdlich ein. Ihrem bürgerschaftlichen Engagement, ihrem Mut in der Sache und ihrem hohen Sachverstand im Prozessverlauf verdankt sich der Transformationsprozess „Stadtkrone“ als Startschuss für die Rekultivierung des „vergessenen Landes“ zum heutigen Bürgerpark Maria Lindenhof maßgeblich. Mit dem symbolischen Sternlauf aller 11 Stadtteile am 1. Juli 2018 zur „Stadtkrone“ erreichte das Unterfangen einen öffentlichkeitswirksamen Höhepunkt und setzte einen stadthistorischen Markstein, der nicht nur in Form der dialogischen Stadtkrone-Stadtteil-Baumsetzungen weiter kraftvoll in die Zukunft wächst.
Das Amphitheater war von Beginn an ein Herzstück im Konzept der Stadtkrone, ebenso wie das HöhenPlateau, das sich nach Westen zwischen Lippe und Kanal erhebt. Marion Taube lud eine frische international aktive Künstlerszene ein, die bedeutsamen Areale im Park als mögliche Räume bespielend auszuloten. Die bis heute lesbare Inschrift „I am with Artist“ wurde so die erste Würdigung des Amphitheaters seit den Tagen des Dorstener Sommertheater 40 Jahre zuvor.
Die Öffnung und der Betrieb der Oude Marie vertrat Marion Taube vehement auch gegenüber der Stadt und suchte unablässig um aktive Unterstützung nach im Sinne einer Fortführung der Aktivitäten der Schaukelbaum-Crew nach den erfolgreichen Tagen der PolderParkBar, nun auch am Ort des Amphitheaters, deren maßgebliche Kraft sie als „the art of eating, drinking and thinking“ betitelte. Hier war der Nukleus zu ahnen, von dem aus sich die Menschen über ihre unmittelbaren Bedürfnisse versammeln konnten, um friedlich und angeregt in einen Prozess des gemeinsamen, verantwortlichen Denkens und Handelns einzutreten.
Die Stadtkorne als Prozess war Ende 2018 beendet.
Als architektonisches Symbol bleibt die „Stadtkrone“ als gebautes Belvedere am höchsten Punkt Maria Lindenhofs, hervorgegangen aus einem eingeladenen Kunst- und Architekturwettbewerb, den Marion Taube noch 2018 leidenschaftlich auf den Weg brachte, in der wechselvollen Geschichte als Ort großer Sinnlichkeit eingeschrieben. Künstler/Architekten: Het Observatorium, Rotterdam.
2019 gründete sich der Verein „Bürgerpark Maria Lindenhof e. V.“ mit dem Zweck, Landschafts-, Natur- und Umweltschutz sowie Kunst, Kultur, Sport, Gesundheit und Freizeit auf dem Gelände des Bürgerparks Maria Lindenhof in Dorsten zu fördern.
Der Bürgerpark mit seinen vielfältigen Elementen wie Spielplätzen, Amphiteater und der Bar Oude Marie ist heute Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen, ein beliebtes Ausflugsziel und ein Ort der Naherholung in Dorsten.