Dorsten – eine Stadt mit Charakter
 

Dorsten, die „kleine Hansestadt“ an der Lippe, wird aufgrund ihrer Lage auch Tor zum Ruhrgebiet und Brücke ins Münsterland genannt. Als Stadt im Kreis Recklinghausen gehört sie dem Regionalverband Ruhr (RVR) an und ist damit Teil der Metropolregion Ruhr.

Die Grenzlage spiegelt sich im Stadtgebiet wider: Der Norden mit den Stadtteilen Rhade, Lembeck, Deuten und Wulfen ist eher landwirtschaftlich und münsterländisch geprägt, der Süden mit den „Zechenstadtteilen“ Hervest und Holsterhausen, der Altstadt, der Feldmark, der Hardt sowie den Dörfern Östrich und Altendorf-Ulfkotte stärker urban und industriell. Gleichwohl ist Dorsten als Flächenstadt mit über 170 Quadratkilometern durchgehend sehr grün und mit ausgedehnten Möglichkeiten für Radtouren und abwechslungsreichen Landschaften und Naturschutzgebieten beliebt als Ziel der Naherholung.

Dorsten besitzt seit dem 1. Juni 1251 die Stadtrechte. Die reiche Geschichte der Stadt ist heute noch gut in der Altstadt zu erkennen. Zwar wurden die Gebäude bei einem Bombenangriff in den letzten Wochen des zweiten Weltkriegs zu 80 Prozent zerstört. Die Stadt wurde aber auf dem nahezu unveränderten mittelalterlichen Grundriss wieder aufgebaut. Das macht heute den besonderen Charme der Innenstadt aus, die sich als Einkaufsstadt großer Beliebtheit in der Region erfreut.

Die wirtschaftlich größten und bis heute sichtbaren und wirksamen Veränderungen erlebte Dorsten in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Die Bergwerke Baldur (bis 1930) und Fürst Leopold ließen die Stadt insgesamt stark wachsen. Während von Baldur in Holsterhausen nur wenige Spuren blieben, ist das historische Gebäudeensemble von Fürst Leopold in Hervest als „Creativquartier“ mit Gastronomie, Kulturangeboten und vielen Veranstaltungen erhalten geblieben. Sehenswert ist die als Denkmal geschützte, behutsam modernisierte, aber dennoch im ursprünglichen Zustand erlebbare Bergarbeitersiedlung in Hervest. Der Bau des Wesel-Datteln-Kanals hat Dorsten an das Wasserstraßennetz angeschlossen. Die Wirtschaft in Dorsten wird heute vor allem durch Mittelstand, Handel und Dienstleistung geprägt.

Ab den 1950er Jahren entwickelte sich Dorsten zudem zu einer beliebten Wohnstadt am grünen Rand des Ruhrgebietes. Durch Neubaugebiete und Zuzüge wuchs die Bevölkerung stark an. Der Höchststand wurde um die Jahrtausendwende mit 84 000 Einwohnern erreicht. Heute leben rund 75 000 Menschen in Dorsten.

Verkehrlich ist Dorsten gut angebunden durch die Autobahnen A 31, A 52 und A 43 (hier liegt der Anschluss auf Halterner Stadtgebiet) sowie die Bundesstraßen B 225, B 224 und B 58. Die Bahnhöfe haben Anschlüsse an das Regionalbahnnetz; von Dorsten aus direkt zu erreichen sind u.a. Bottrop, Essen, Borken und Coesfeld.

Dorsten ist international vernetzt und unterhält acht Städtepartnerschaften, die zumeist aus langjährigen bürgerschaftlichen Kontakten entstanden sind. Verbunden ist Dorsten mit Crawley (England), Ernèe und Dormans (Frankreich), Rybnik (Polen), Newtownabbey (Nordirland), Hod Hasharon (Israel), Waslala (Nicaragua) und Hainichen (Sachsen).

Eine wichtige Rolle spielt in Dorsten der Sport: In über 100 Vereinen sind rund 20 000 Sportler_innen organisiert. Es gibt vielfältige Angebote sowohl im Leistungs- wie im Breitensport. Aber auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, in Vereinen einem Hobby nachzugehen.

Seit einigen Jahren stellt sich Dorsten als Bürgerkommune auf. Herzstück sind die bürgerschaftlich organisierten Stadtteilkonferenzen, in denen die Bewohner_innen einen produktiven Dialog mit der Stadtverwaltung führen zu Quartiersentwicklung und Projekten. Für die Umsetzung von Ideen steht jedem Stadtteil ein Bürgerbudget zur Verfügung.

Dorsten ist heute eine wirtschaftlich solide aufgestellte Stadt mit vielfältigen Wohn- und Lebensbereichen, die eine gute Infrastruktur, Komfort und Lebensqualität bieten.

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