Solidarität mit Israel
Auch in Dorstens Partnerstadt Hod Hasharon herrscht Krieg. Mehr als 30 Dorstenerinnen und Dorstener kamen am Mittwochabend in kleinem Rahmen zu einer Solidaritätsbekundung zusammen
„Wir stehen an Eurer Seite“ stand auf den zwei Bannern geschrieben, die mehr als 30 Dorstenerinnen und Dorstener am Mittwochabend im Alten Rathaus hochhielten. Es sind vor allem politische Vertreterinnen und Vertreter von CDU, SPD, Bündnis 90/Grüne und der FDP sowie im Allgemeinen Menschen, die sich in besonderem Maße mit der israelischen Partnerstadt Hod Hasharon verbunden fühlen, die zu der bewegenden Solidaritätsbekundung gekommen sind.
Nach dem menschenverachtenden Angriff der Hamas auf den Staat Israel haben neben Politik auch mehrere Bürgerinnen und Bürger den Wunsch nach einer Veranstaltung in kleinerem Rahmen geäußert, bei der Dorsten zeigt: Wir stehen solidarisch an der Seite des Staates Israel und an der Seite unserer Freunde in Hod Hasharon.
Weil Bürgermeister Tobias Stockhoff sich in diesen Tagen auf Hochzeitsreise befindet, übernahm Christel Briefs die Begrüßung. Sichtlich bewegt, schilderte Dorstens stellvertretende Bürgermeisterin die derzeitige Lage in Hod Hasharon, der 65.000-Einwohnerstadt rund 20 Autominuten von Tel Aviv entfernt. „Wir sind zusammengekommen, um mit den Menschen zu fühlen, die sich in Israel und in unserer Partnerstadt im Krieg befinden“, sagte Christel Briefs und ergänzte, dass unter den Opfern, die die Angriffe bislang gefordert hat, mit Ben Rubinstein auch ein Bürger aus Hod Hasharon ist. „Wir trauern in unserer Stadt um Ben Rubinstein und mit seiner Familie, seinen Freunden und allen Menschen, die ihn kannten und sind fassungslos über den sinnlosen Tod des jungen Soldaten“, sagte sie. Im Alten Rathaus folgte eine Schweigeminute.
Anschließend hatte Barbara Seppi das Wort. Die Mitarbeiterin der Stadtagentur Dorsten pflegt auch privat enge Kontakte nach Hod Hasharon und wollte ursprünglich am kommenden Sonntag in die Partnerstadt reisen, um dort Freunde zu besuchen. Mit Tränen in den Augen berichtete sie vom Whatsapp-Kontakt mit ihrer Freundin Dganit, die in Hod Hasharon zu Hause ist. Dganits Mutter und ihre Schwester, die in Aschkelon nahe des Gazastreifens leben, hätten am Samstagmorgen bereits gegen halb acht verängstigt in einem Bunker verweilen müssen, weil es erste Raketenangriffe gab. „Niemand im Land konnte das Ausmaß des Massakers zu diesem Zeitpunkt einschätzen“, sagte Barbara Seppi und ergänzte: „Wir sind seitdem jeden Tag in Kontakt. Alle in Israel brauchen jetzt viel Zuspruch und moralischen Beistand.“
Erst im April dieses Jahres war Dganit gemeinsam mit zwölf Jugendlichen aus Hod Hasharon zu einem Schüleraustausch in Dorsten zu Gast und in Gastfamilien untergebracht. „Es war eine tolle Woche, wir hatten eine richtig gute Zeit mit unseren lebensfrohen Gästen aus Hod Hasharon. Bei der Verabschiedung flossen Tränen“, berichtete Barbara Seppi. Ins Alte Rathaus waren deshalb auch Schülerinnen gekommen, die sich schon auf einen Gegenbesuch in Israel gefreut haben.
Auch Dr. Kathrin Pieren, die Leiterin des Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten, nahm an der Solidaritätsbekundung teil und sagte: „Das Jüdische Museum Westfalen verurteilt den Terrorangriff auf die israelische Zivilbevölkerung und fühlt mit den Opfern in Israel und ihren Freundinnen und Freunden und Verwandten in Deutschland. Mit unserer Arbeit setzen wir uns gegen jeden Antisemitismus hier in Deutschland ein und für Toleranz, Respekt und Dialog zwischen den Religionen und Kulturen.“
Barbara Seppi bat alle Dorstenerinnen und Dorstener, auf allen möglichen Wegen deutlich zu machen, dass Dorsten an der Seite der Menschen in Hod Hasharon steht: „Zeigt Flagge, zum Beispiel auf Social Media. Zeigt ausdrücklich, dass Ihr an die Menschen in unserer Partnerstadt denkt. Ob es Dganit ist, andere Freunde in Haifa oder mein Hebräisch-Lehrer in Tel Aviv - alle haben mir gesagt, dass es diesem Moment einfach nur guttut, Anteilnahme zu spüren und sich aus der Ferne in der Trauer virtuell umarmt zu wissen.“
Dass liebevolle Worte Wirkung zeigen, zeigt auch eine E-Mail von Ilana und Amos Loewenthal, die besondere Förderer der Städtepartnerschaft sind. In einer E-Mail an ihre Dorstener Freunde Elisabeth Cosanne Schulte-Huxel und ihren Mann Paul heißt es: „Ihr könnt es Euch nicht vorstellen, es bereitet uns Alpträume. Wir danken Euch für Eure Worte und die Solidarität der Menschen in Dorsten.“
Sowohl das Solidaritäts-Banner als auch eine Vorlage, die etwa als Profil- oder Statusbild in den Sozialen Medien genutzt werden kann, steht als Download zur Verfügung. Diese sowie alle weiteren Informationen gibt es auf der neu eingerichteten Seite: www.dorsten.de/Hodhasharon
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