Sozialbericht der Stadt Dorsten

Der 2. Sozialbericht der Stadt Dorsten wird am 7. April im Sozialausschuss vorgestellt. Der 300 Seiten umfassende Bericht ist auf der Homepage der Stadt Dorsten abrufbar

BildStadt Dorsten
Auf dem Foto: Nina Laubenthal (Erste Beigeordnete der Stadt Dorsten), Claudia Brüggemann (Stabsstelle Integrierte strategische Sozialplanung und Verfasserin des Sozialberichts) und Bürgermeister Tobias Stockhoff präsentieren den 300 Seiten umfassenden Sozialbericht der Stadt Dorsten.

Wie entwickelt sich Dorsten? Welche Stadtteile verändern sich, wo gibt es Herausforderungen und was bedeutet das für die Menschen?  Die Stadt Dorsten stellt ihren zweiten Sozialbericht unter dem Titel „Lebenslagen in Dorsten“ vor. Das fast 300 Seiten umfassende Werk gibt einen detaillierten Einblick in die soziale Entwicklung der Stadt und die Lebensbedingungen ihrer Bürgerinnen und Bürger. Um einen einfachen Zugang zu relevanten Informationen zu ermöglichen, können die einzelnen Themenfelder im Bericht unabhängig voneinander gelesen werden. Aufbauend auf dem ersten Sozialbericht aus dem Jahr 2020 analysiert der neue Bericht aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen und liefert wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Planungen.

Der vollständige Bericht sowie weiterführende Informationen sind nach Beschlussfassung unter www.dorsten.de/sozialberichte abrufbar.

Der zweite Sozialbericht gliedert sich in neun Handlungsfelder, die anhand umfassender Indikatoren und aktueller Daten zum Stichtag 31. Dezember 2023 untersucht wurden. Dazu zählen unter anderem demografische Strukturen, Bildung und Erziehung, Erwerbsbeteiligung und Einkommen, Wohnen und Umwelt sowie gesellschaftliche Teilhabe. Die differenzierte Betrachtung ermöglicht es etwa der Verwaltung, Politik und Wohlfahrtsverbänden, gezielt auf sich abzeichnende soziale Entwicklungen zu reagieren und zukunftsweisende Maßnahmen zu ergreifen.

Besondere Aufmerksamkeit im Berichtsjahr 2023 galt der demografischen Datenerfassung: Geflüchtete Personen, die sich ausschließlich in temporären Unterkünften der Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) des Landes aufhalten, wurden in den meisten Indikatoren bewusst nicht berücksichtigt, obwohl diese in der regulären Bevölkerungsstatistik erfasst werden. Aufgrund der hohen Fluktuation könnte ihre Einbeziehung zu fehlerhaften Interpretationen und Bedarfsplanungen (z. B. im Bereich Kitas und Schulen) führen.

Ein weiteres zentrales Anliegen des Berichts ist die Untersuchung der Teilhabechancen aller Dorstenerinnen und Dorstener. Die Rubrik „INFOplus“ greift zudem aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Diskurse auf, um eine noch breitere Perspektive auf soziale Entwicklungen zu ermöglichen.

Wie leben Familien in Dorsten? Der Bericht beginnt mit dieser Überschrift und einer    Zusammenfassung in einfacher Sprache.

Zentrale Ergebnisse des Berichts

  • Bevölkerungsentwicklung: Zum Stichtag 31. Dezember 2023 zählt Dorsten 77.294 Einwohnerinnen und Einwohner.
  • Dorsten wird älter, internationaler und individueller: Der demografische Wandel betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche. Jede vierte Person in Dorsten ist über 65 Jahre alt.
  • Erwerbsbeteiligung: Trotz steigender Beschäftigtenzahlen und geringerer Arbeitslosenquote in der Gesamtstadt wachsen mehr Kinder und Jugendliche in Familien auf, die Sozialleistungen erhalten.   
  • Wachsender Bildungsbedarf: Die steigende Anzahl an Kindern im Alter zwischen 3 und 14 Jahren erfordert kontinuierliche Investitionen in frühkindliche und schulische Bildung. Seit 2018 wurden in Dorsten 342 neue Plätze in der Kindertagesbetreuung geschaffen.
  • Räumliche Unterschiede: Die s. g. Startchancen für Kinder bei Schuleintritt unterscheiden sich stark nach Stadtquartieren. Förderbedarfe und auch die Zahl der Hilfen zur Erziehung haben auch als Auswirkung der Corona-Pandemie im Vergleich zu 2018 zugenommen. 
  • Teilhabechancen variieren: Faktoren wie Einkommen, Bildung, Herkunft, Alter und Gesundheit beeinflussen den Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe.

Der Sozialbericht stellt eine übergreifende Analyse der sozialen Lage in Dorsten dar und dient als datengestützte Grundlage für politische und verwaltungsseitige Entscheidungen. Während Fachberichte wie die Schulentwicklungsplanung, die Kita-Bedarfsplanung oder der Seniorenförderplan darauf aufbauen, um gezielt Maßnahmen abzuleiten, bleibt der Sozialbericht eine Gesamtbetrachtung der sozialen Stadtentwicklung.

Erstmals sind die Symbole der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) in den Bericht integriert. Sie verdeutlichen die Zusammenhänge zwischen der sozialpolitischen Entwicklung Dorstens und den globalen Herausforderungen. Mit der Veröffentlichung des Sozialberichts sind Bürgerschaft, Verwaltung, Politik sowie Institutionen und Wohlfahrtsverbände aufgerufen, die Erkenntnisse zu nutzen, um die sozialen Strukturen der Stadt nachhaltig zu stärken.

Bürgermeister Tobias Stockhoff betont: „Der Sozialbericht ist nicht nur ein Werkzeug für Politik und Verwaltung, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger sowie engagierten Institutionen, Vereine und Gruppen. Eine lebenswerte Stadt entsteht durch konstruktive Zusammenarbeit zwischen Institutionen, Trägern und dem Engagement der Stadtgesellschaft.“

Nina Laubenthal, Erste Beigeordnete der Stadt Dorsten, ergänzt: „Der Sozialbericht gibt uns nicht nur einen Überblick über die sozialen Strukturen unserer Stadt, sondern er berichtet auch über die Maßnahmen, die wir in den vergangenen Jahren umgesetzt haben und zeigt noch bestehende Handlungsbedarfe auf. Wir sind gefordert, gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Wohlfahrtsverbänden und der Bürgerschaft nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um Dorsten für alle Generationen lebenswert zu gestalten.“

Claudia Brüggemann, Stabsstelle Integrierte strategische Sozialplanung und Verfasserin des Sozialberichts, wird diesen am 7. April 2025 im öffentlichen Teil der Sitzung des Sozialausschusses vorstellen. Sie betont: „Wir wollen mit diesem Bericht nicht nur Daten präsentieren. Er ist eine Einladung zur Diskussion und liefert eine Grundlage für strategische Entscheidungen, die es uns ermöglicht, soziale Entwicklungen vorausschauend zu gestalten und gezielt auf Herausforderungen zu reagieren.  

Für Rückfragen steht Ihnen Claudia Brüggemann, Sozialplanerin bei der Stadt Dorsten per E-Mail an c.brueggemann@dorsten.de zur Verfügung, telefonisch unter der Rufnummer 02362 – 664552.

KONTAKT

Bürgermeisterbüro

Halterner Straße 5
46284 Dorsten

pressestelle@dorsten.de
eingaben@dorsten.de