Kreis Recklinghausen renaturiert 
weiteren Abschnitt des Rhader Bachs in Dorsten Uferarbeiten beginnen in der letzten Augustwoche

Gewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurückführen und so ihren ökologischen Wert wiederherstellen – darum geht es bei der Renaturierung von Flüssen und Bächen. 
 

Die Untere Wasserbehörde und die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Recklinghausen gehen nun einen weiteren Abschnitt des Rhader Bachs in Dorsten an und befreien die Ufer von Befestigungsmaterial. Beginnen wird die Maßnahme auf dem etwa einen Kilometer langem Abschnitt zwischen der Straße Zum Vorwerk und Bakelheide am Montag, 29. August. Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten Mitte September.

Der Kreis Recklinghausen unterstützt durch Renaturierungs-Maßnahmen im Rahmen der Gewässerunterhaltung dort, wo es gilt, Naturschutzgebiete zu erhalten und zu verbessern. Für die Arbeiten entfernen Bagger am Rand des Baches all das Material, das zur Begradigung über Jahrhunderte eingebaut wurde, um das Wasser schnell aus der Region zu leiten und ihm dabei ein enges Korsett vorzugeben.

"Es ist ein Gewinn in mehrfacher Hinsicht, die Gewässer wieder in einen naturnahen Zustand zurückzuführen", erklärt Ann-Sophie Kralemann von der Unteren Wasserbehörde. In erster Linie natürlich für Flora und Fauna, da sich dort auch teils seltene Lebewesen ansiedeln können, denen ein Stück natürlicher Lebensraum zurückgegeben wird. "Aber auch für den Bereich Hochwasserschutz, da sich ein natürlicher Bach zum Beispiel bei Starkregen anders verhält als einer, der begrenzt und begradigt wurde."

Überall dort, wo Flüsse und Bäche befestigt wurden, fließt das Wasser schneller und kann sich im Fall von starkem Niederschlag nicht ausbreiten. Anders sieht es aus, wenn sich der Bach seinen eigenen Lauf sucht und bei steigendem Wasserpegel angrenzendes Land fluten kann. Der verlangsamte Abfluss kommt dem Gewässer auch bei Trockenheit zugute.

Um dem Bach einen natürlichen Lauf zu ermöglichen, überlässt der Kreis das Gewässer sich selbst nachdem Uferbefestigungen entnommen wurden. "Durch den Einbau von Totholz versuchen wir lediglich, ihm einen kleinen Schubs zu geben und den gerade Lauf zu unterbrechen", erklärt Caroline Homm von der Unteren Naturschutzbehörde.

Dankbar ist der Kreis für die gute Zusammenarbeit mit Wasser- und Bodenverbänden sowie den Grundstückseigentümern, meist Landwirten. Homm: "Die Renaturierung der Gewässer ist eine Mammutaufgabe, nachdem es über Jahrhunderte gängig war, Bäche als Kanalisation zu sehen. Heute steht für uns die Natur im Mittelpunkt. Umso schöner ist es, zum Beispiel im Wienbach zu sehen, dass unser Plan aufgeht und sich Arten, die auf der roten Liste stehen, wieder angesiedelt haben."

Weitere Informationen zu den Gewässern im Kreis Recklinghausen und Maßnahmen der Kreisverwaltung gibt es im Internet unter www.kreis-re.de/gewaesser.

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